Eileiterverschluss. Was ist das, was verursacht es, wie bekämpft man und wie kann man es präventieren?

01.03.2021
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Eileiterverschluss. Was ist das, was verursacht es, wie bekämpft man und wie kann man es präventieren?
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Der Eileiter (Ovidukt) ist ein paariges röhrenförmiges Organe der weiblichen Fortpflanzungssystem, das die Gebärmutter und Eierstöcke befestigt. Der durchschnittliche Durchmesser des Kanals des Eileiters beträgt 0,1 mm und die Länge beträgt 10-12 cm. In diesen Kanälen trifft das Sperma auf die Eizelle, wo die Befruchtung stattfindet. Denn die befruchtete Eizelle passiert den Schlauch in die Gebärmutterhöhle und sich klammert an die Gebärmutterwand. Die Bewegung gewährleisten spezielle Zotten, die sich auf der Schleimhaut jeder Eileiter befinden. Die Eileiter sind also direkt an der Befruchtung beteiligt. Aber aufgrund verschiedener Krankheiten und Pathologien kann die Durchgängigkeit der Eileiter gestört sein.

Was ist Eileiterverschluss?

Eileiterverschluss ist ein pathologischer Zustand, der durch eine Verkleinerung oder das vollständige Fehlen des Lumens des Eileiters gekennzeichnet ist. Eine Befruchtung kann somit nicht stattfinden. Nach verschiedenen Statistiken verursachen von 20% bis 60% der Verschlüsse die weibliche Unfruchtbarkeit, und 6-10% verursachen Extrauteringravidität oder Eileiterschwangerschaft.

In den meisten Fällen vermutet eine Frau nicht die Entwicklung dieser Krankheit. Da sie keine bestimmte Symptome hat, und manchmal ist die einzige Beschwerde Unfruchtbarkeit. Deshalb ist es so wichtig, vor der Empfängnis Vorsorgeuntersuchungen zu machen und sich von einem Arzt beraten zu lassen.

Es gibt aber noch einige unspezifische Symptome:

  • schmerzfreie Menstruation;
  • Ruheschmerz, die nicht mit der Menstruation verbunden ist oder beim Geschlechtsakt entsteht;
  • Mögliche inhomogene Ausscheidungen mit unangenehmen Geruch;
  • Ausbleiben einer Schwangerschaft über einen langen Zeitraum eines aktiven Sexuallebens ohne Verhütung;

Warum kommt es zu einem Eileiterverschluss?

Im Allgemeinen gibt es viele Ursachen, die zu dieser Krankheit führen.

Schauen wir uns die häufigsten im Detail an:

  1. Anatomische Anomalien der Eileiter. Angeborene Fehlbildungen der Fortpflanzungssystem, Polyposis, onkologische Neubildungen.
  2. Chronische entzündliche Eileitererkrankungen. Bei einer Entzündung der Eileiterschleimhaut können sie zusammenkleben und so das Lumen vollständig verschließen. Und sie können auch die Zottenschicht des Schlauchs beschädigen, was es ebenfalls unmöglich macht, dass sich Ei- und Samenzellen durch den Eileiter bewegen können.
  3. Endometriose. Eine Krankheit, bei der die äußere Schicht der Gebärmutterschleimhaut über ihre Grenzen hinauswächst. Wächst er in Richtung der Eileiter, kann er diese blockieren.
  4. Eine postpartale Eileiterschwangerschaft. Das bedeutet, wenn sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutterhöhle, sondern im Eileiter festsetzt. Nach dieser Bedingung kann das Lumen des Schlauchs verkleinert oder vollständig verschlossen werden.
  5. Spikes. Bindegewebsfasern, die sich nach Unterleibsoperationen (Darm, Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke usw.), nach einem Schwangerschaftsabbruch oder einer diagnostischen Gebärmutterkürettage bilden können.

Alle diese Ursachen können zu einer teilweisen oder vollständigen Verstopfung des Lumens der Eileiter führen. Und nur eine gute Diagnose kann diese Pathologie erkennen.

Wie wird der Eileiterverschluss diagnostiziert?

In der Medizin gibt es derzeit mehrere instrumentelle Methoden zur Diagnose des Eileiterverschluss.

  • Hysterosalpingographie. Bei dieser Untersuchung wird ein Kontrastmittel in die Gebärmutterhöhle gespritzt und anschließend eine Röntgenaufnahme gemacht. Ist auf dem Bild ein Kontrastmittel im Bauchraum zu sehen, kann man davon ausgehen, dass die Eileiter durchgängig sind. Wenn die Eileiter jedoch nicht oder nur halb gefüllt sind, wird die Diagnose Eileiterverschluss gestellt.
  • Hydrosonographie. Über einen Katheter wird Kochsalzlösung in die Gebärmutterhöhle gespritzt, die sich durch die Eileiter in die Bauchhöhle bewegt. Aufgrund der Tatsache, dass die Dichte der Lösung und die Wände der Gebärmutter unterschiedlich sind, kann der Arzt mit Ultraschall seine Bewegung beobachten. Wenn der Eileiter verstopft ist, wird er sehen, dass es sich im Volumen ausdehnt.
  • Laparoskopische Methode. Hierbei handelt es sich um eine Minimal Invasive Chirurgie, bei der eine Kamera in die Bauchhöhle eingeführt und die Gebärmutter mit Farbstoff gefüllt wird. Nach einigen Minuten kann der Arzt in der Kamera beobachten, wie der Farbstoff in die Bauchhöhle blutet und eine Durchlässigkeit anzeigt. Auch bei dieser Methode kann der Arzt sofort mit der Behandlung des Eileiterverschluss beginnen.

Jede der diagnostischen Methoden ist individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten. Sobald die Diagnose und die Ursache des Eileiterverschluss feststehen, verschreibt der Arzt eine Behandlung.

Wie bekämpft man den Eileiterverschluss?

Je nach Ursache, Ausbreitung und Komplexität der Erkrankung kann der Arzt eine konservative oder operative Behandlung planen.

Konservative Methode der Behandlung. Sie wird bei entzündlichen Prozessen in den Eileiter gebraucht. Der Arzt verschreibt entzündungshemmende Medikamente, antibakterielle Medikamente und Verfahren zur Verbesserung der lokalen Durchblutung.

Operative Methode. Meistens handelt es sich um einen laparoskopischen Eingriff, bei dem die Ursache des Eileiterverschluss direkt beseitigt wird: Dissektion und Entfernung von Adhäsionen, Entfernung von Polypen und Neubildungen usw. Eine Eileiterplastik kann auch durchgeführt werden, wenn es anatomische Anomalien gibt.

In einigen Fällen können die Eileiter jedoch nicht behandelt werden oder es müssen beide Eileiter entfernt werden. Zum Beispiel bei fortgeschrittener Entzündung, wiederkehrender Polyposis oder einem krebsartigen Tumor.
In diesem Fall sollte man die assistierte Reproduktionstechnologie wie die In-vitro-Fertilisation oder ICSI in Anspruch nehmen. Bei diesem Verfahren findet die Befruchtung außerhalb des weiblichen Körpers statt und der fertige Embryo wird in die Gebärmutter eingepflanzt und sich anschließend an der Gebärmutterwand klammert. Dadurch wird die Befruchtungsphase in den Eileitern umgangen.
Die Behandlungsmethoden können nur von einem Arzt unter Berücksichtigung des Zustands der Frau und des Stadiums des Prozesses ausgewählt werden.

Wie kann man den Eileiterverschluss präventieren?

In der Medizin ist es schon lange akzeptiert, dass es viel einfacher und billiger ist, einer Krankheit zu präventieren, als die Folgen zu behandeln. Dies ist auch beim Eileiterverschluss der Fall. Wenn Sie einfache Tipps zur Verhinderung befolgen, kann man die Krankheit präventieren.

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen. Einmal pro Jahr, für Frauen unter 35 Jahren, und einmal alle 6 Monate nach dem 35. In den frühen Stadien kann eine Obstruktion oft konservativ behandelt werden.
  • Behandeln Sie entzündliche Prozesse der Geschlechtsorgane nicht selbst. Dies kann zum chronischen Zustand führen und in der Folge zum Verschluss der Öffnung der Eileiter beitragen. Es ist besser, rechtzeitig einen Arzt zu konsultieren und sich unter seiner Aufsicht behandeln zu lassen.
  • Verwenden Sie Barrieremethoden zur Empfängnisverhütung, auch bei neuen Sexualpartnern. Dadurch kann man die Wahrscheinlichkeit der Übertragung sexuell übertragbare Erkrankungen vermindern.
  • Vermeiden Sie Schwangerschaftsabbrüche. Sehr oft führen Schwangerschaftsabbrüche zu entzündlichen Prozessen in der Gebärmutter und den Eileitern, zur Entwicklung von Endometriose und anderen Krankheiten, die in der Zukunft den Eileiterverschluss provozieren können. Es wird empfohlen, dass Schwangerschaftsabbrüche nur aus medizinischen Gründen durchgeführt werden.
VittoriaVitaTeam
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